Katzenbesitzer leiden prinzipiell an Grünheitsarmut in den Wohnräumen. Zum einen liegt das meist an der Frage nach giftig oder ungiftig, sollte Katze für ein paar Minuten zum Vegetarier mutieren. Zum anderen jedoch ist die permanente Belastung der menschlichen Arme, um die Katze immer wieder auf das Neue aus diversem grünem Gewächs zu ziehen und das im Anschluss folgende Vibrationstraining der Armmuskulatur durch heftiges Strampeln des Vierpfötlers, nicht zu unterschätzen.
Doch wir haben es nun gewagt. Unsere Auswahl für ungiftige Zimmerpflanzen ist dabei recht simpel, ungiftig für die Mädels und trotzdem für das schönheitsliebende Auge vertretbar:
Geldbaum (Crassula ovata oder Crassula argentea)
Der für Katzen ungiftige Geldbaum soll den Menschen die ihn besitzen nicht nur finanziell ein Glücksbringer sein. Er gehört ebenso zu den Dickblattgewächsen (Crassulaceae) und ist somit extrem pflegeleicht. Es gibt nur drei Dinge, auf die geachtet werden muss: Ein lichtreicher Standort, keine Staunässe und wenig düngen. Ein weiterer Vorteil: Der Geldbaum wird in den seltensten Fällen von Schädlingen oder Krankheiten befallen.
Aus einem kleinen Bäumchen kann jedoch eine stattliche Pflanze mit einer Höhe von bis zu 1,30 Meter heranwachsen. Ältere Pflanzen können zudem blühen, sie zeigen dann eine kleine sternförmige Blütenpracht in weiß oder rosa.
Aggressivitätsindikator: Nicht vorhanden. Die Mädels nehmen den Geldbaum einfach nicht wahr. Er befindet sich zwar im Raum und insbesondere Lilli setzt sich gern daneben, doch mehr Kontakt gab es bisher zwischen ihm und den Mädels nicht.
Kentiapalme (Howea forsteriana)
Die Kentiapalme wächst sehr langsam, deshalb solltet ihr sie bereits in einer für euch passenden Höhe kaufen. Sie ist ist, ebenso wie der Geldbaum, sehr pflegeleicht. Auch bei ihr gilt lieber zu wenig, als zu viel giessen. Sie mag es im Raum zwar hell, jedoch keine direkte Sonne und die Temperatur sollte 15 °C nicht unterschreiten.
Wissenswertes
Beheimatet ist die Kentiapalme auf den Lord-Howe-Inseln (Australien). Neben der Howea forsteriana (Kentiaplame) gibt es eine weitere Art, die Howea belmoreana. Letztere ist mit einer maximalen Wuchshöhe von über 2,5 jedoch etwas kleiner als die Kentiaplame. Diese erreicht nach Jahren auch in Wohnungen 3 Meter Höhe und 1,8 Meter breite.
Aggressivitätsindikator: Lilli findet sie einfach nur schön und schnüffelt ganz behutsam. Katie hingegen sitzt in der Palme, knickt ihre Wedel um und im günstigsten Fall bringt sie gleich die gesamte Palme samt Topf zum Sturz.
So haben wir dann eher einen Bodendecker, als ein in die Höhe strebendes Gewächs. Momentan ruht sich unsere Kentiaplame in einem anderen Raum aus, hat einen größeren Pflanztopf bekommen und darf jetzt anwachsen um die zukünftigen Strapazen zu überstehen.
Katzenminze (Nepeta cataria)
Einfach, hübsch und mit Spaßfaktor. Mehr gibt es zur Katzenminze eigentlich nicht zu sagen. Wir haben sie geschenkt bekommen und sie samt Topf in die Küche gestellt.
Die Katzenminze ist übrigens auch unter dem Namen Katzenmelisse bekannt und gehört zur Familie der Lippenblüter (Lamiaceae). Sie wächst mehrjährig und kann bis zu einem Meter groß werden. Von Juli bis September blüht die Katzenminze in den Farben weiß oder blau.
Weshalb sich unsere Vierpfötler so sehr von der Katzenminze angezogen fühlen, ist relativ schnell erklärt: In ihr, wie auch in Baldrian, befindet sich das Öl Actinidin. Dies ist ein Lockstoff, den Katzen einfach unwiderstehlich finden. Neben Baldrian und Katzenminze, existiert auch ein kleines Tier, welches Actinidin in sich trägt: Die australische Ameise Iridomyrmex nitidiceps.
Aggressivitätsindikator: Müsste in diesem Fall eher „Liebesindikator“ lauten. Die Mädels kuscheln mit dieser „Wellnessspflanze für Katzen“ kurz und lassen sie und ihre Erde weitestgehend in Ruhe.
Im Wachstum
Wir haben noch zwei weitere Planzen für den Lebensbereich erworben, allerdings habe ich mich bei den Größenangaben ziemlich verlesen und die noch sehr kleinen Bäumchen müssen erst einmal etwas an Höhe gewinnen. Die Rede ist von zwei Kaffeebäumen, die übrigens ebenso ungiftig für Katzen sind.
Ihren Aggressivitätsindikator schätze ich jedoch zumindest bei Katie ebenso sichtbar ein wie im Bezug zur Kentiapalme.
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Es ist mir klar, dass mein Kommentar nicht mehr als Beitrag zu Catcrazy’s Antwort rechtzeitig ankommt, aber für alle anderen, die in diesen – übrigens sehr unterhaltsam geschriebenen – Blog geraten – und ihre Antwort lesen: Schnittlauch ist tödlich für Katzen!!!
Hallo Petra. Wir haben ein tolle Palme – lebensgroß (die regelmäßig angesprungen und angegraben wird), ein rundblättriges Monster im Topf, was auf der Fensterbank komplett ignoriert wird. Und das, obwohl unsere zwo sich die 2. Fensterbank damit teilen. Und seit zwei Wochen sind wir stolze Besitzer eines Schnittlauchpflänzchens, das munter vor sich hin wächst und unsere Küche optisch sehr aufwertet. Zu unserem großen Erstaunen (selbst den Kaktus werfen sie ständig herunter…) lebt es fröhlich vor sich hin und wird komplett ignoriert. Ähnliche Gewächse wurden ausgebuddelt und angemampft. Es scheint komisch zu riechen
Liebe Grüße
Da scheine ich ja bisher Glück gehabt zu haben. Meine zwei ignorieren alle meine Pflanzen komplett. Selbst Katzengras ????
Du Glückliche! Neid!
Danke für den tollen Beitrag! Bei uns ist auch kein Grün derzeit vorhanden. Es steht nur ein künstlicher Benjamin im Flur (der für echte Pflanzen eh zu dunkel wäre, da kein direkter Lichteinfall).
Ich bin für die Tipps echt dankbar, da könnte was gehen, z.B. die Katzenminze auf der Fensterbank… Muss ich mal ausprobieren In der Hoffnung, dass Wallee die nicht auch verschleppt…
Meine Katzenminze hat mittlerweile das Zeitliche gesegnet. Ich tippe auf falschen Standort. Oder es liegt einfach an diesem Jahr: Nichts gelingt und alles geht ein. Was für viele 2016 war ist für mich persönlich 2017 und das nach nur vier Monaten… Aber zwecks Katzenminze: Die Mädels haben damit geschmust und sie angeguckt, als sie kurz versuchte zu blühen. Kein ausgraben und kein verschleppen.
Kann ich jetzt so nach 24 Jahren Wohnungskatzen nicht wirklich bestätigen ???? Unsere Wiesel hat schon die ein oder andere Pflanze in ihren 16 Lebensjahren getötet. Elefantenfuß, Wasserpalme, Pampasgras und Bambus hatten bei uns nie eine Chance. Waren sie in der Wohnung, konnten wir sie nach zwei Tagen spätestens entsorgen – egal wie groß sie schon waren. Also haben wir da aufgegeben. Alle anderen Pflanzen durften unbehelligt leben. Unseren zwei Racker jetzt ist die Pflanzenwelt ziemlich egal. Es sei denn, sie haben mal wieder ADS. Tritt meistens auf, wenn die Dosis sich erdreisten noch im Bett zu liegen … ???? Dann werden von den Pflanzen in unmittelbarer Nähe die Blätter abgerissen und ausgespuckt. Sie wissen ganz genau, dass mich die Töne sofort alarmieren … und ZACK Ziel erreicht. Wirklich gefuttert wird nur Katzengras. Katzenminze finden beide doof.
Schönes Wochenende!
Katzenminze ist weniger zum Fressen gedacht. Katzengras mag ich nicht mehr, seitdem Lilli einen Halm durch die Nase eingeatmet hat, war sehr unschön. Euch ebenso ein schönes WE!
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ja,bei uns Katzenbesitzern sieht es mit GRÜN in der Wohung mager aus. Mein Elefantenfuß hängt an der Decke-in Sicherheit. Den Kaffeebaum werde ich mir bestimmt kaufen. Viele Grüße!
Bitte schick mir ein Bild vom an der Decke hängenden Elefantenfuß! info@grossstadtkatze.de Ich kann es mir nicht vorstellen!?