Party Hard

Die Bewohner der Vierpfötler-WG haben so ziemlich alle Freiheit. Es gibt nur zwei Tabuzonen und diese sind für sie schlichtweg nicht erreichbar. Somit also keine Gefahr und Fenster können, völlig unbeaufsichtigt, in der Kippvariante verweilen. Es sei denn, gewisse Situationen bringen einen Domino-Effekt mit sich. Sobald auch nur ein senkrecht stehender Stein, ob nun gewollt oder ungewollt, kippt, setzen sich alle anderen Steine in Bewegung. Das kann gut gehen, muss es aber nicht.

Komische Geräusche

Katzenbesitzer kennen eines ganz genau, die normale Geräuschkulisse im Lebensraum. Auch wenn diese in der Lautstärke variiert, ist oft schnell klar, dass sich die Vierpfötler entweder gerade so richtig jagen oder, durch eindeutige Plums-Geräusche, mitteilen, dass sie durchaus von Schränken und Kratzbäumen, springen, wie auch fallen können.

Das ist bei uns natürlich nicht anders. Eines jungen Morgens, gegen 4:30 Uhr, ertönten jedoch völlig unbekannte Klänge. Merkwürdiges Geraschel, überfreudige Miau-Laute und irgendetwas herunterfallendes, bei dem es sich eindeutig nicht um eine oder mehrere Katzen handelte.

Als ich, verschwommend sehend, da die benötigte Brille auf dem Nachtschrank verblieb, den Flur betrat, zeigte sich die geöffnete und beschädigte Falttür, direkt dahinter, eine offen stehende Küchentür. Die Falttür sorgt eigentlich dafür, dass tierischen WG-Mitglieder der Weg zur Wohnungstür und Küche versperrt ist.

In letzterem Raum schien allerdings auch so einiges passiert zu sein, denn der Inhalt des Müllbeutels verteilte sich über den kompletten Boden und sämtliche Pappkartons wurden, leidenschaftlich, aus der Ecke gezogen. Zum Glück entdeckte jedoch niemand das angekippte Fenster um zu versuchen, frische Luft zu schnappen, für wahre Freiheit zu sorgen oder einen Einsatz der Feuerwehr, zur Rettung eingeklemmter Katzen.

Elli und Rosi liefen übrigens direkt hinaus, als wären sie nur der Gruppendynamik gefolgt und hätten im Grunde rein gar nichts mit der Gesamtsituation zu tun. Kimmy saß glücklich auf der kleinen Eckcouch in der Küche und Fynn unter dem dazugehörigen Tisch. Nur Mary verkroch sich in einem Bettchen im Wohnzimmer, ihr war die spontane Erweiterung des Lebensraumes eindeutig zu kurzfristig umgesetzt.

Theorie der Ereignisse

Sollte, völlig unlogischer Weise, kein Einbrecher eine Lamelle an der Falttür zerstört, die Küchentür geöffnet und beim Verlassen der Wohnung hinter sich abgeschlossen haben, wobei er den Schlüssel von Innen stecken ließ… ist nur eines denkbar: Kimmy, Fynn und Rosi haben zu dritt versucht ein Wettrennen im Sprint zu veranstalten. Dabei bekam ein Teilnehmer oder mehrere, die Kurve nicht wie gewollt und bremste mit dem gesamten Körper am unteren Bereich der Tür. Dadurch bekam sie einen Riss und sprang auf.

Wahrscheinlich war zudem die Küchentür nicht richtig in das Schloss gefallen, das passiert manchmal und kräftige Krallen nutzten den Spalt um endlich herauszufinden, was sich dahinter verbirgt. 

Die Lamelle ist nun mit starkem Klebeband fixiert und die Küchentür wird abends abgeschlossen, damit die Vierpfötler sie nicht noch einmal veranstalten, eine Party Hard.


Entdecke mehr von Großstadtkatze

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Tigermom

    Nichts ist so spannend wie etwas unbekanntes oder verbotenes! Vielen Dank für den Lacher am Morgen. Glücklicherweise ist nichts ernsthaftes passiert.
    Frohes Neues Jahr and dich und to Katzen WG.

Schreibe einen Kommentar