Gelernt

Rückblickend und noch immer mit mindestens einem weinenden Auge betrachtet, war es Lilli traurigerweise von Anfang an bestimmt, ein viel zu kurzes Leben zu führen. Doch in dieser kurzen Zeit hat Lillifee, besonders für und bei Katie, so einiges bewirkt:
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Die Katze macht Miau

Das Einzige, was an Ton zu Kittenzeiten aus Katies Rachen ertönte war ein sehr hoher Fieps. Einen richtigen Miau-Laut brachte ihr erst Lilli bei. Wir glauben ja, dass die Mädels immer heimlich geübt haben wenn wir nicht da waren.

Leckerlis sind zum Fressen da

Auch Lilli war es, die Katie gezeigt hat, dass sich diese Dinge, die die Menschin des Öfteren in den Raum wirft, nicht nur zum toben und spielen eignen. Die schmecken auch noch.

Und zwar so sehr, dass Lilli dies immer wieder unter Beweis stellte, indem sie einfach alles verspeiste, was Katie auch nur eine Sekunde aus den Augen lies. Denn lange alleine damit Spielen war noch nie Katies Fall.

Doch besonders gut war Lilli darin, sich selbst einen kleinen Snack zu beschaffen, indem sie so lange an die Dosen stupste bis sie herunterfielen und im glücklichsten Fall plötzlich offen waren. Katie schustere sie dabei natürlich auch ein paar Leckerli zu.

Eine Antenne des Wohlbefindens

Sätze die nur Katzenbesitzer sagen ohne dabei verschämt zu kichern: Schwänzchen in die Höh war Lillis absolutes Markenzeichen. Ihr ging es so richtig gut. Immer und zu jeder Zeit.

Zwei Tage nachdem wir Lilli gehen lassen mussten (und da sind sie wieder, die Tränen in den Augen) ahmte Katie ihr genau dieses Verhalten nach.

Zu zweit ist es schöner

Die ersten drei Tage ihrer gemeinsamen Zeit mochte Katie die kleine Lilli nicht sonderlich. Wie das eben so ist, wenn jemand Fremdes in dein Revier eindringt.

Danach wurden sie ein Herz und eine Seele. Sie kuschelten mehr, als wir es jemals für möglich gehalten hatten und teilten auch alles miteinander.

Natürlich gab es ab und an Streit, wie in jeder guten Freundschaft. Doch die Eine ohne die Andere? Unvorstellbar.

Alleine beschäftigen

Bis zu dem Tag, an dem Lilli ganz plötzlich das Fressen einstellte, war Katie nicht zimperlich, wenn sie ihre Phasen hatte. Sie jagte Lilli durch alle Räume, obwohl unsere kleine Pummelfee sichtbar geschafft war und nur noch Katie zu liebe mehr oder minder mit rannte.

Katie verbrachte Lillis verbleibende Zeit dann aber wesentlich lieber damit, in ihrer Nähe zu sein, sie zu putzen und ihr Nasenstupser zu geben. Katie war schon ab da irgendwie auf sich alleine gestellt und so fing sie an, sich auch alleine zu beschäftigen. Natürlich immer mit Blick zu ihrer Freundin, von der sie so einiges gelernt hat.

Danke euch!

Vielen Dank für eure Anteilnahme und die vielen wunderbaren Worte. Es tut noch sehr weh und die Tränen laufen in den unmöglichsten Momenten. Sobald ich Fotos heraussuche oder für diesen Blog schreibe sind dabei noch die normalsten. Schlimmer ist das fehlende Kratzen an der Schlafzimmertür.

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Und, noch zum Schluss, auch wir Menschen haben durch Lilli etwas gelernt: Jeder sollte mehr Zeit mit dem verbringen, was er liebt und nicht mit dem was er augenscheinlich (tun) muss.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die gemeinsamen Momente nicht verschoben oder nachgeholt werden können, weil es schlichtweg kein „nächstes Mal“ mehr gibt. In diesem Sinne, knuddelt eure Vierpfötler und versucht glücklich, statt beschäftigt zu sein.


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Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Sabine Rohm

    Das hast Du sehr schön gesagt, liebe Petra. Das ist fast schon Philosophie. Die Menschen neigen dazu alles als selbstverständlich zu sehen, aber das ist es nie. Jeder Moment ist ein Geschenk, und wer weiß das besser als die Tiere?
    Wenn ich Lilli und Katie so sehe, so wussten sie eventuell viel früher, wie ihr Weg weiter gehen wird. Aber sie haben ihre Momente genossen und stimmt, daran kann man sich nur ein Beispiel nehmen und von den Tieren lernen.
    Ich umarme Euch aus der Ferne und auch mir laufen gerade Tränen übers Gesicht, aber auch das gehört dazu. Lilli sieht Euch zu und sie ist immer bei Euch.
    Ganz liebe Grüße
    Sabine

  2. Caren

    Herzliches Beileid. Es war schön Lilli durch deinen Blog kennen gelernt zu haben.

  3. Manu ?

    Haaaloooo!
    Verstehe ich zu gut. Nach mittlerweile 10 und 2x 4 Jahren erwische ich mich immer wieder wie sehr mir das ein oder andere fehlt … und die Tränen fließen …und die Augen schmerzen dabei. Und das Herz zerreißt.
    Und doch …muss es so sein. Weil es nie ganz aufhört, weil es so unendlich weh tut und weil es besser wird, wenn Du nicht stark bist und die Seele weint, und weil Du genau in diesem Moment genau das brauchst. Dein Stück Herz und die Liebe die Du fühlst. Und die Sehnsucht. Ich frage mich warum es im Himmel keine Besuchszeiten gibt.
    Ich bin so oft in Gedanken bei euch. Fühlt euch umarmt ????

    1. Desiree Christiane

      Ich kann mich den schönen Worten nur anschliessen. Danke für den Blog er ist ein Geschenke!

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